Nun sind wir also in Neuseeland angekommen. Der erste Weg führt uns vom Flughafen in die grösste Stadt des Landes, Auckland. Der zweite, am nächsten Tag zum Fahrzeugverleiher, bei dem wir für sieben Tage ein Motorrad gebucht haben.
Mit dem Wetter haben wir Glück. Bei Ankunft hatte es noch geregnet, seit wir das Moto haben, sehen wir den Regen nur mehr in der Ferne.
Meistens strahlt eine pralle Sonne vom Himmel. Südhalbkugel – Ozonloch – Schutzfaktor 50 für alle Hautpartieen die nicht von Kleidung bedeckt sind! 15 Minuten Sonne auf die ungeschützte Haut und alles ist rot und brennt.
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Das wertvollste Gut Neuseelands begleitet uns auf Schritt und Tritt: Das Land profitiert von einer abwechslungsreichen Landschaft, einer üppigen Flora und einer faszinierenden Fauna. Kurz: Die Natur steht in Neuseeland bei einer Rundreise irgendwie immer im Mittelpunkt.
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Doch fangen wir dort an, wo es brodelt: bei den Vulkanen. Diejenigen, die noch aktiv sind, liegen um die Mitte der Nordinsel verteilt. Wir befinden uns mitten auf dem Pazifischen Feuerring, und das spüren wir. Zum Beispiel im Thermalgebiet Rotorua, einer Region im Norden des Landes, wo Geysire das Wasser meterhoch in die Luft spucken. Oder im Tongariro-Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Neuseelands, in dem drei aktive Vulkane und die Kultur der Maori aufeinander stoßen.
Auf der Coromandel-Halbinsel schließlich lockt der Hot-Water-Beach bei Ebbe mit der Aussicht auf ein erholsames Bad im warmen Wasser. Unmittelbarer können wir die Hitze unseres Planeten nirgendwo spüren.
Doch der Reihe nach:
Nach Tauranga, wohin wir zunächst mal aufbrechen, führen mehrere Wege. Wir nehmen die Strasse um die Coramandel-Halbinsel herum. Der längste Weg, dafür der Schönste.
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Bei Maria und Karlheinz zu Besuch. Danke!
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Nach 2 Tagen in Tauranga führt uns der Weg weiter nach Rotorua, mit seinen Geysiren und brodelnden Schlammlöchern, ein Highlight im Zentrum der Nordinsel.
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Nächstes Ziel die Stadt Napier in der Hawke’s Bay.
Diese ist nach dem zerstörerischen Erdbeben 1931, einheitlich im Art-déco-Stil wiederaufgebaut worden.
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Auf dem Weg nach Taupo kommen wir über eine weite Hochfläche mit drei aktiven Vulkanen, deren Hänge vom kurz zurückliegenden Winter noch schneebedeckt sind. Entsprechend kalt ist es. Über 10 Grad will die Anzeige am Motorrad nicht steigen.
Von Taupo aus, geht der Blick über den See, nocheinmal zurück zu den Vulkanen. Das tiefblaue Wasser, der grüne Küstensaum, die schneebedecckten Vulkane die den Horizont beschliessen, fast schon kitschig vor Schönheit!
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Der Stadt Cambridge statten wir noch einen Besuch ab. Dort betreibt Noel Cimadom, ein ausgewanderter Brixner, sehr erfolgreich ein Restaurant. In Neuseeland ist es genauso wie in Australien: Ein unglaublich grosses Angebot an Imbissen und Fastfoodküchen. Die wenigen besseren Restaurants, werden von Zuwanderern betrieben.
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Am letzten der sieben Motorradtage die Rückkehr nach Auckland. Wieder mit einem Abstecher auf Coromandel.
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Als wir das Motorrad zurückgeben, hat es gut 1700 Kilometer mehr auf dem Tacho.
Die Südinsel werden wir beim nächsten Besuch erkunden.
Es war auf der Nordinsel schon nicht warm. Wir waren um einen Monat zu früh da.
Noch 2 Tage in Auckland und weg sind wir. Kia ora.
Nachtflug hinter dem Globus herum.
am 21. Abends fliegen wir von Auckland ab –
am 21. Nachmittag kommen wir in Buenos Aires an.
Wie das geht ist im Kapitel “zweimal 21. Oktober” nachzulesen.
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Was mir so aufgefallen ist in Neuseeland und ich keine Erklärung dafür habe:
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Obwohl vom Meer umgeben, gibt es hier (wie schon in Australien) nirgends frischen Fisch. Weder zu kaufen noch ein Restaurant dass ein Fischgericht anbietet, ausser den paniert\frittierten Einheitsbrei.
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Die Milchwirtschaft, angeblich der grösste Wirtschaftszweig hier, aber kaum Milchkühe zu sehen. Kuhherden überall, ja, aber eben nur Galtvieh oder Mastochsen. Irgendwo müßte ja auch eine milchverarbeitende Industrie zu sehen sein, Sennereien, Milchtankwagen auf den Straßen.
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Dafür jede Menge Holztransporte, die die Häfen anstreben. Dort riesige Holzlager, die auf Abtransport warten.
Geht angeblich alles nach China.
Bevor vor 800 Jahren Menschen hierherkamen, war die Nordinsel zu 80 Prozent mit Wald bedeckt. Jetzt sinds noch knapp 20 Prozent. Schon die Maori haben mit dem Roden angefangen, die Europäer munter weitergemacht. Jetzt wird industriell abgeholzt. Ganze Täler werden kahlgerodet.
Es wird danach wohl wieder aufgeforstet, halt nur mit schnellwachsenden Kiefern, die dann im 2Meterraster dastehen.
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Schafe sind auch jede Menge zu sehen, wenngleich auch nur mehr halbsoviele wie in der Blütezeit vor 50 Jahren. Es sollen 70 Millionen gewesen sein. Mit dem Aufkommen der Baumwolle und Viskose hat Schaffwolle heute keinen Wert mehr.
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Die Schilder “for sale” prangen an Häusern in Orten wie an Grundstückseinfahrten am Lande.
Ein deutliches Wohlstandsgefälle von Nord nach Süd. Nördlicher Teil Nordinsel wohlhabend. Unterer Teil Nordinsel und Südinsel sowieso, struckturschwaches Gebiet, das gegen Abwanderung ankämpft.