Am 6. September des Jahres 1522 erreichte die „Victoria“, als einziges der einst unter dem Kommando Magellans aufgebrochenen fünf Schiffe, den spanischen Ausgangshafen San Lúcar de Barrameda. Lediglich 18 Männer der ursprünglich 237 gingen an Land, begleitet von drei ostindischen Besatzungsmitgliedern.
Die erste Weltumseglung war vollendet und hatte zwei Jahre, elf Monate und zwei Wochen gedauert.
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Am 6. September gemäss Kalender –
Am 5. September gemäss Logbuch.
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Was war passiert? Einen Tag ausgelassen? Ein Fehler?
Einmal falsch gezählt?
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Nein, alles Richtig gemacht! Den 18 Seeleuten gebührt nicht nur die Ehre, als erste die Welt auf einer durchgehenden Reise umrundet zu haben, zudem haben sie den unwiderlegbaren Beweis der Kugelgestalt der Erde erbracht.
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Weiters wurde durch diese Expedition die Notwendigkeit der Einführung einer Datumsgrenze erkannt.
Diese inzwischen international festgelegte Grenzlinie, an der ein Datumswechsel vorgenommen werden muss, verläuft entlang dem den Null-Meridian gegenüberliegenden 180. Längengrad, der den Pazifik teilt.
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…Schauen wir mal bei Google nach:
Wird die Datumsgrenze von Osten nach Westen überschritten, so ist ein Tag zu überspringen, während in umgekehrter Richtung (West – Ost) ein Tag zweimal gezählt werden muss, d.h. das gleiche Datum und der gleiche Wochentag gelten zwei Tage lang. Auf diese Weise wird die durch die Drehung der Erde um ihre Achse von West nach Ost entstehende Datumsdifferenz eliminiert.
…und weiter bei Google:
Die Datumsgrenze könnte auch ganz woanders liegen als entlang des 180. Längengrads. Der Pazifik hat sich bei der Festlegung angeboten, weil entlang der Grenze nur wenige Menschen leben. Auch handelt es sich nicht um eine gerade Linie, damit innerhalb mancher Inselstaaten, wie Kiribati im Südpazifik, nicht zwei Daten herrschen. Ebenso weicht die Datumsgrenze in Nordostsibirien davon ab und trennt das Territorium Russlands von dem der USA.
…noch Google:
Wer von Europa nach Asien fliegt, kennt das:
Mit jeder Zeitzone wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Trotzdem reist der Fluggast nicht in die Zukunft. Ebenso ist ein Urlauber, der in die USA fliegt und seine Uhr entsprechend zurückstellt, nicht in die Vergangenheit unterwegs.
Warum eigentlich? Um das zu verstehen, stellt man sich beide Reisenden zusammen vor. Sie brechen am Nullmeridian auf, der durch Greenwich nahe London verläuft, und reisen in unterschiedliche Richtungen um die Erde – der eine nach Osten, der andere nach Westen.
Beide erreichen schließlich den 180. Längengrad im Pazifik. Obwohl sie dieselbe Zahl an Stunden geflogen sind, treffen sie durch das genau entgegengesetzte Umstellen ihrer Uhren zu verschiedenen Daten aufeinander. Rein logisch reisen beide aber weder in die Zukunft oder Vergangenheit. Also muss der eine das Datum um einen Tag vorstellen und der andere um einen Tag zurückdrehen.
Soweit die gegooglete Erklärung.
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Comprende? Nein? Ich auch nicht!
Ziemlich kompliziert zu verstehen das Ganze.
Als Europäer wird man mit dieser Situation nicht konfrontiert. Europäer überqueren die Datumsgrenze nicht. Fliegen nie „hinten“ um die Welt herum. Kein Linienflugzeug könnte die Strecke von Europa aus bewältigen.
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Was macht man während eines Nachtfluges wenn man nicht schlafen kann? Man kann die diversen Programme am Monitor durchzippen. Alternativ schaut man aus dem Fenster und macht sich so seine Gedanken.
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Kinderwissen:
Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden ist ihr Mittagslauf,
im Westen wird sie untergehen,
im Norden ist sie nie zu sehen.
Süden und Norden lassen wir mal ausser Acht, weil es für unseren Belang keine Rolle spielt und es sich auf der Südhalbkugel genau andersherum verhält. Die Sonne hat dort im Norden den höchsten Stand.
Die Richtung Osten bzw Westen bleibt vom Standpunkt des Betrachters aus gesehen immer gleich.
Bewegen wir uns nach Osten, fahren wir der Sonne entgegen, der Tag wird kürzer.
Bewegen wir uns nach Westen, der Sonne hinterher, der Tag wird länger.
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Auf unserer zigtausend-Kilometer-langen Reise mit dem Motorrad Richtung Osten durch Sibirien, haben wir die Uhr alle paar Tage der gegebenen Zeitzone anpassen müssen. Vorgestellt. Bis zum Erreichen der Datumsgrenze haben wir damit ein Guthaben aufgebaut, das genau 24 Stunden beträgt. Dieses plus an Stunden bekommen wir am 21. Oktober durch Überschreiten der Datumsgrenze in Form eines weiteren 21. Oktobers zurück.
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Einen 21. Oktober erleben wir in Auckland diesseits der Datumsgrenze und den zweiten 21. Oktober in Buenos Aires jenseits der Datumsgrenze.
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Verliefe die Reise andersherum, also Richtung Westen, verlängerte sich jeder Tag um eine Kleinigkeit und bis zur Datumsgrenze hätte man 24 Stunden beisammen, die mit Auslassen eines Tages ausgeglichen werden.
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Blöd halt, wenn der ausgelassene Tag der eigene Geburtstag wäre…
Ob, wie die Männer Magellans mit dem Schiff gefahren wird, oder in wenigen Stunden geflogen, es ändert sich an der Tatsache nichts. Einmal um die Erde und einen Tag gibts dazu – oder eben einen weniger.
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Waren wir bis jetzt zeitlich vor Europa, in Neuseeland zuletzt genau 12 Stunden – sind wir jetzt in Argentinien 5 Stunden dahinter.
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Die Kreditkarten haben die Situation übrigens problemlos geschluckt. Zahlungen in Auckland am 21. Abend vor dem Abflug und Zahlungen am nächsten Tag nach Ankunft in Buenos Aires, immer 21. Nachmittag, sind genau so verbucht worden.