Machu Picchu heißt zu deutsch alter Gipfel. Die gut erhaltene Ruinenstadt befindet sich auf 2400 Meter Höhe und wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas erbaut.
In dieser weltabgeschiedenen Gegend waren die Ruinen da oben im Urwald lange nur den wenigen Einheimischen bekannt.
Wir buchten unsere Zweitagestour nach Machu Picchu in Cusco. Das Motorrad und den grössten Teil des Gepäcks konnten wir im Hotel lassen.
Um 10 hatten wir uns an der Agentur einzufinden und wurden von dort mit einem Kleinbus abgeholt. In eineinhalbstündiger Fahrt, brachte uns der auf einer abenteuerlichen Route über einen Pass und später durch ein schluchtartiges Tal zum Ort Ollantaytambo.
Hier gibt es bedeutende Inkaruinen zu sehen und auch das Zentrum des Ortes selbst ist recht hübsch. Für eine Besichtigung blieb keine Zeit, weil hier auch vom Bus auf den Zug umzusteigen war.
Im Nachinein ist man immer klüger. Bis hierher wären wir mit dem Moto auch selbst gekommen.
Der Zug, nach dem Vorbild des Schweizer Glacier-Express, mit Panorama- und Dachfenstern ausgestattet. Die Trasse im Talgrund des engen Urubambatales entlang. Aus den Fenstern etwas tiefer, neben dem Zug der wildschäumende Urubamba und beim Blick nach oben die fast senkrechten Hänge, tausend Meter in den Himmel ragend. Dass es hier immer wieder einmal zu Unterbrechungen wegen Unterspülungen und Steinschlag kommt, mag nicht verwundern.
In Aguas Calientes angekommen, staunten wir nicht schlecht über die von einem Bergbach durchflossene, einem engen Graben folgende Stadt. Sogut wie jedes Haus ist ein Hotel oder Restaurant vor dem jemand steht und in jedem Touristen Kundschaft erhofft.
Unsere Unterkunft hatten wir bald gefunden. Eine Kleinigkeit zum Essen und zu Bett, morgen müssen wir früh raus. Im Morgengrauen noch, machen wir uns auf den Weg nach Machu Picchu.
Eine gute Gelegenheit zu einer sportlichen Betätigung. In einer Stunde sind wir oben, gerade zum richtigen Zeitpunkt als die Zugänge geöffnet wurden. Die allermeisten Touristen sind mit den Shuttlebussen heraufgekommen. Es ist Nebensaison und so hält sich der Besucherandrang in Grenzen. Wie muss es hier zur Hauptreisezeit zugehen?
Zyklopenmauern in deren Ritzen kein Blatt Papier passt, Tempel nach dem Sonnenstand ausgerichtet, Brücken über gähnendem Abgrund. Lamas die Farbtupfer im satten Grün der Beete und den Job als Rasenmäher verrichten.
Machu Picchu der mystische Ort, eine religiöse Stätte, eine letzte Zuflucht, ein Rückzugsort? Was soll man dazu sagen? Was war das für eine Gesellschaft, die so eine enorme Leistung erbringt und mit 200 Spaniern nicht fertig wird!
Nachdem wir nach Cusco zurückgekehrt waren und durch den vorgegebenen Zeitplan den den Inkas heiligen Ort Ollantaytambo nicht in Augenschein nehmen konnten, beschlossen wir die 80 Kilometer am nächsten Tag mit dem Moto nocheinmal herzufahren.
Auf einer Schotterpiste über die Berge, vorbei an Moray, den gemauerten Ovalen von denen man heute nicht mehr weiss welchem Zweck sie dienten, hinab in die Valle Sagrada, zu den Tempeln von Ollantaytambo. Auf dem Weg dorthin kommt man an den seit der Inkazeit betriebenen Salzbecken vorbei.
Angeblich wurden hier die Herzen der Inkaherrscher nach deren Tod geopfert und die Leiber im Sonnentempel von Cusco einbalsamiert.