Sein Leben ist Filmstoff und Touristenattraktion.
In Kolumbien hat der Name des legendären Drogenhändlers noch immer einen Ruf wie Donnerhall. Die einen verehren den früheren Chef des mächtigen Medellín-Kartells als eine Art südamerikanischer Robin Hood, die anderen sehen in ihm das personifizierte Böse.
Auch in Film und Fernsehen ist die Faszination noch lebendig. Die Netflix-Serie „Narcos“ über den Aufstieg und Fall des schillernden Drogenbarons ist ein weltweiter Erfolg.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht soll er über ein Vermögen zum damaligen Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar verfügt haben. Sein lukratives Geschäft verteidigte er mit brutaler Härte. Bis zu 6000 Menschen sollen seine Sicarios – junge Auftragskiller aus den Elendsvierteln von Medellín – getötet haben.
Unter der armen Bevölkerung war Escobar teilweise sehr beliebt. Er baute Krankenhäuser, Schulen sowie Sozialwohnungen und verteilte Bargeld in den Slums. „Morgens war er gut und abends war er schlecht. An einem Tag hat er Autobomben gelegt und nachmittags hat er den Armen zu essen gegeben. Morgens hat er einen Minister ermorden lassen und dann hat er Medikamente verteilt.“
Heute ist dies alles Geschichte. Die Mexikaner haben die Vorherrschaft im Kokainhandel übernommen.
Verglichen mit Mittel-Europa ist Kolumbien zwar immer noch ein heisses Pflaster, die Lage hat sich inzwischen weitgehend normalisiert. Ganz in Sicherheit aber, darf man sich auch trotz der hohen Polizei- und Militärpräsenz allerdings nicht fühlen. Warum wohl patroillieren vor Banken, besseren Geschäften, ja manchmal auch an Tankstellen bewaffnete Posten? Kleinere Läden oder auch Apotheken sind durch Gitter geschützt. Die können meist gar nicht betreten werden. Der Verkauf erfolgt durch das Gitter.
Die Bilder aus Cali, Medellin und Bogotá.