Der Westen ist nur an der Küste entlang grün. Ganz anders die Erfahrung im Osten, dem wir uns nach der ausgedehnten Reise entlang der Westküste jetzt zuwenden.
Auch in Sydney haben wir wieder ein Motorrad ausgeliehen. Wir bleiben unserer Marke treu und nehmen wieder eine BMW GS. Ein Sonderangebot. Die Maschine muß nach Brisbane überführt werden. Ermässigte Tagesmiete, keine Rückführgebühr. Das passt gut!
Aber zunächst einmal erkunden wir Sydney, was dort halt Touristen so interessiert. Hektischer gehts hier zu als im Westen. Aber immer noch gemütlich im Verhältnis zu unseren Metropolen.
Nach zwei Tagen machen wir uns über den Pacific-Motorway, einer autobahnähnlichen Strasse nach Norden auf. Zunächst einmal der Küste entlang. Regen ist vorhergesagt, und der setzt baldeinmal ein.
Schon nach 200 Kilometern, in Newcastel lassen wirs gut sein und quartieren uns ein. Das regnerische Wetter bleibt uns auch am nächsten Tag erhalten. Bald Regen – den sie hier übrigens dringend brauchen – bald gehts wieder. Landschaftlich eh nicht so reizvoll.
Vom Highway biegen immer wieder “Tourist-drives” ab. Diese Umwege führen alternativ über Nebenstrassen durch nette Städtchen und Dörfer. Auf der Höhe von Port Macquarie biegen wir endgültig ab und fahren ins Hinterland.
Danke Katharina für den Tip! Die Oxley-Highway genannte Strasse führt uns nach Wauchope, Walcha und Bendemeer. Dort geht sie in den New-England-Highway über. Auch dieser eine normale Strasse die sich durch die Landschaft schlängelt. Eine idyllische Gegend, überhaupt wenn man wie wir mit dem Motorrad unterwegs ist, zumal sich auch das Wetter wieder von seiner besten Seite zeigt.
Bei den Soudan-Highs biegen wir neuerlich ab und schlagen den Weg über Dorrigo und Bellingen zur Küste hinab ein, die wir bei Coffs Harbour erreichen. Wieder folgen wir dem Pacific-Motorway bis zum Seebad Byron Bay. Dieses ist bekannt als Zufluchtsort für Aussteiger und Künstler. Das den Ort beherrschende Kap ist der westlichste Punkt Australiens und trägt einen sehenswerten Leuchtturm.
Weil uns der Abstecher ins Hinterland so gut gefallen hat und auch das Wetter sich von seiner besten Seit zeigt, beschliessen wir wieder ins Landesinnere zu fahren. Auf einem winzigen Sträßchen, fast über Stock und Stein, sodaß wir zwischendurch befürchten gar nicht richtig zu sein, gelangen wir nach Nimbin.
Wo sind wir denn da hingeraten? Ein buntes Völkchen hängt hier herum. Alte und Jüngere. Sehen aus wie die Hippies von damals, die Meisten halt viel älter. An einer Schautafel machen wir uns mal kundig. Seit 1973 wird hier alljährlich ein Festival abgehalten. MardiGrass. Vor einer Kneipe setzen wir uns zu einigen von ihnen in die Sonne. Aus einer uralten Box sind in Endlosschleife CCR zu hören. Sieht so aus, als ob welche von den Hippies hier vom ersten Festival übriggeblieben sind. Was die wohl rauchen? Wir könnens nur ahnen.
Als wir nach 7 Tagen schließlich in Brisbane ankommen und das Moto zurückgeben, haben wir 1487 Kilometer zurückgelegt.
Australien erstreckt sich über 3 Zeitzonen. Was schon an der Westküste aufgefallen ist, und hier an der Ostküste noch mehr: Hier hat man sich, jedenfalls für unsere europäischen Lebensgewohnheiten, für ein ungewohnliches Zeitfenster entschieden.
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Hallo Ihr Beiden, wir freuen uns jedes mal über euren tollen Bilder und die dazugehörige vortreffliche Berichterstattung. Weiterhin gute Reise! Thomas und Gabi grüßen recht herzlich!
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